Bischof Marketz als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz bei Eucharistischem Weltkongress in Quito/Ecuador
Den Menschen als Kirche Heilung anbieten
Klagenfurt, 5. 9. 24 (pgk). Diözesanbischof Dr. Josef Marketz wird als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz von Sonntag, dem 8. September, bis Sonntag, dem 15. September, am Eucharistischen Weltkongress in Ecuadors Hauptstadt Quito teilnehmen. Der Kärntner Bischof, der vor mehr als 40 Jahren ein Diakonatsjahr in Ecuador verbracht hat, freut sich „auf ein Wiedersehen mit Land und Leuten“, habe doch das Jahr in Ecuador sein späteres seelsorgliches Wirken als Priester „sehr entscheidend geprägt“. Er habe in Ecuador „eine Kirche erfahren, in der das ´Wir´ im Mittelpunkt steht und Eucharistie in einer Lebendigkeit gefeiert wird, die Jesus spürbar macht“. Dieses Gemeinschaftsgefühl, das Miteinander sowie das Teilen von Freude und Leid haben ihn, so Bischof Marketz „beeindruckt und in meinem Weg bestärkt“.
„Die Weltkirche ist ein Schatz, den es immer wieder aufs Neue zu heben gilt“, sagt Bischof Marketz und betont die Bedeutung von weltkirchlichen Treffen. Vom Eucharistischen Weltkongress erwarte er sich „interessante Begegnungen, Austausch mit den Bischöfen der Weltkirche, unter anderem auch über die bevorstehende Weltsynode in Rom, sowie neue Impulse für die Pastoral in Österreich“. Das Kongress-Motto „Geschwisterlichkeit zur Heilung der Welt“ sei von besonderer weltweiter Aktualität. „Wir leben in einer verwundeten Welt, und die Menschen sehnen sich nach Heilung“, so Bischof Marketz. „Während Armut und Ungleichheit wohl die größten Wunden in Lateinamerika sind, werden wir in Europa von einem nicht enden wollenden Krieg erschüttert, auch im Heiligen Land herrscht Krieg, und in Afrika machen sich nach wie vor unzählige Boote mit Menschen auf einen lebensgefährlichen Weg, um Zuflucht in einer besseren Welt zu suchen“, betont der Kärntner Bischof. Die Aufgabe der Kirche müsse es sein, den Menschen in dieser verwundeten Welt Heilung anzubieten – „aus dem christlichen Glauben, aus dem Gebet, der Nächstenliebe und der Eucharistie als Quelle und Höhepunkt der Geschwisterlichkeit heraus“. Hier könne für Europa ein Blick auf die Weltkirche hilfreich sein: „Wir müssen Eucharistie lebendig machen, diese nicht nur vom Altar aus sehen, sondern noch mehr die Menschen, das Miteinander, das `Wir´ in den Mittelpunkt stellen“, sagt Bischof Marketz. Er hoffe, so der Kärntner Bischof, dass das Motto des Kongresses zum „alltäglichen Leitprogramm der Weltkirche wird und wir als Kirche zur Heilung der Welt beitragen können“.
Nach dem Eucharistischen Weltkongress wird Bischof Marketz noch ein paar Tage in der Diözese Guayaquil, in der er als Diakon wirkte, verbringen und u. a. mit Erzbischof Luis Gerardo Cabrera Herrera OFM Wirkstätten österreichischer Missionare in Ecuador besuchen.
Die Eucharistischen Weltkongresse zählen neben den Weltjugendtagen zu den größten katholischen Großveranstaltungen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen Kontinenten. Die Internationalen Kongresse sollen die zentrale Bedeutung des Sakraments der Eucharistie in Leben und Sendung der Katholischen Kirche bewusst machen und das Verständnis dafür in Orts- und Weltkirche fördern. Die Versammlungen werden seit 1881 an wechselnden Orten durchgeführt. Geistiger Vater der Weltkongresses ist der französische Priester und Heilige Peter Julian Eymard (1811-1868). 1881 veranstaltete die Französin Emilie Tamisier (1834-1910) in Lille den ersten Internationalen Eucharistischen Kongress. Heute betreut ein Päpstliches Komitee in Rom zusammen mit örtlichen Organisatoren die Kongresse.
Der letzte Eucharistische Weltkongress wurde 2021 – er musste coronabedingt von 2020 auf 2021 verschoben werden - in Budapest ausgetragen. Davor fanden Eucharistische Weltkongresse im philippinischen Cebu (2016), Dublin (2012) und Quebec (2008) statt.
Zum Eucharistischen Kongress in Quito werden rund 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als 50 Ländern erwartet.