Aus Kärnten stammender Kirchenrechtler Schwendenwein im 93. Lebensjahr verstorben
Klagenfurt, 5. 4. 19 (pgk). Der aus Kärnten stammende und international bekannte Kirchenrechtler, em. Univ. Prof. Prälat DDr. Hugo Schwendenwein, ist am Montag im 93. Lebensjahr verstorben. Der Verstorbene wird am Dienstag, dem 16. April, um 14 Uhr am Friedhof Annabichl in Klagenfurt beigesetzt. Der Grazer Bischofsvikar Dompfarrer Prälat Dr. Heinrich Schnuderl und der Ordinariatskanzler der Diözese Gurk, Msgr. Kan. Dr. Jakob Ibounig werden das Begräbnis leiten. Anschließend wird Bischofsvikar Schnuderl um 16 Uhr das Requiem in der Klagenfurter Stadthauptpfarrkirche St. Egid zelebrieren. Bereits am Vortag, dem 15. April, wird im Grazer Dom um 19 Uhr ein Gedenkgottesdienst für Prof. Schwendenwein gefeiert.
Der am 5. November 1926 in Klagenfurt geborene Schwendenwein wurde 1938 mit seiner Familie aus Kärnten vertrieben und wuchs in Niederösterreich und Wien auf. Der promovierte Doktor der Rechtswissenschaften (Wien) studierte Theologie und wurde 1954 in Klagenfurt zum Priester geweiht. 1964 folgte die Promotion im Fach Kirchenrecht in Rom, 1969 die Habilitation zum Thema „Priesterausbildung im Umbruch des Kirchenrechts“, für die er mit dem Kardinal-Innitzer-Preis ausgezeichnet wurde. 1973 zum ordentlichen Professor des Kirchenrechts in Graz ernannt, war Schwendenwein bis zu seiner Emeritierung 1995 Ordinarius des Instituts für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Graz.
Als einziger Theologe war Schwendenwein wirkliches Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Schwendenwein war auch Konsultor des Päpstlichen Rates zur authentischen Interpretation kirchlicher Gesetze und vertrat lange Zeit den Heiligen Stuhl im Leitungskomitee des Europarates für juridische Zusammenarbeit.
Kirchlicherseits wurden seine Verdienste mit der Verleihung des Titels Apostolischer Protonotar (1993) gewürdigt. Das Land Kärnten verlieh ihm 1988 das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes, die Universität Marburg zeichnete Schwendenwein 2000 mit der Würde eines Ehrensenators aus.