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„800 Jahre Krippentradition“: Krippenausstellungen in Kärnten

Krippen veranschaulichen die mit der Geburt Christi verbundenen Ereignisse. Foto. Krippenfreunde Feldkirchen
Krippen veranschaulichen die mit der Geburt Christi verbundenen Ereignisse. Foto. Krippenfreunde Feldkirchen

Klagenfurt, 1. 12. 23 (pgk). Im Jahr 1223, also vor genau 800 Jahren, hielt der Heilige Franz von Assisi in Greccio (Italien) eine Krippenfeier mit lebenden Tieren ab. Diese „lebendige Krippe“ gilt als Geburtsstunde der Weihnachtskrippen, wie wir sie heute im kirchlichen, aber auch häuslichen bzw. familiären Bereich als beliebte Veranschaulichungen der mit der Geburt Christi verbundenen Ereignisse kennen. In der bevorstehenden Adventzeit finden in Kärnten mehrere Krippenausstellungen statt, die die Weihnachtsbotschaft vor Augen führen und auf das Weihnachtsfest einstimmen.

Beim Kloster-Adventmarkt zum Motto „Zruck zum Ursprung“ im Atrium des Benediktinerstiftes St. Paul/Lav. am ersten Adventwochenende (Samstag, 2. Dezember, 14 bis 19 Uhr; Sonntag, 3. Dezember, 10 bis 19 Uhr) stellen die Krippenfreunde St. Andrä im Kellergewölbe des Atriums ihre Krippen aus.

Ebenfalls am ersten Adventwochenende laden die Krippenfreunde Deutsch-Griffen zur Krippenausstellung in den Kultursaal Deutsch Griffen (Volksschule) ein. Die Ausstellung, die im heurigen Jahr erbaute Krippen der Kursteilnehmer zeigt, ist am Samstag und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die feierliche Segnung der Krippen am Sonntag um 14 Uhr wird vom Gemischten Chor Deutsch Griffen musikalisch umrahmt.

Ganz im Zeichen des Jubiläumsjahres „800 Jahre Franz von Assisi“ steht die Krippenausstellung in der Villacher Franziskanerpfarre St. Nikolai, die vom ersten Adventsonntag, dem 3., bis Sonntag, dem 10. Dezember, geöffnet ist (3.12.: 10 bis 19 Uhr; 4. – 7. 12.: 14 bis 19 Uhr; 8. – 10. 12.: 10 bis 19 Uhr). Auch die diesjährige Adventaktion der Franziskanerpfarre stellt eine Krippe in den Mittelpunkt: Der Erlös der Aktion „Christkind von St. Nikolai“ kommt heuer der Sanierung der Eisenbahnerkripp zugute, damit diese nach 38 Jahren wieder im neuen Glanz erstrahlen kann.

In der Klagenfurter Stadtpfarre St. Theresia sind an den Adventsonntagen jeweils von 8 bis 12 Uhr, am 17. Dezember von 8 bis 18 Uhr, so genannte „Tiroler Krippen“ des Klagenfurter Krippenbaumeisters Markus Bucsek ausgestellt.

Beim „Krippenpfad Feldkirchen“ präsentieren die Krippenfreunde Feldkirchen bis Sonntag, 7.Jänner, ihre Krippen in den Geschäftsauslagen der Innenstadt sowie im Foyer des Rathauses.

„Krippen aus aller Welt“ zeigt das Katholische Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje von Mittwoch, dem 13. Dezember, bis Donnerstag, 25. Jänner 2024. Einige der Krippen können auch käuflich erworben werden.

Tradition der Krippen. Der griechische Text des Lukasevangeliums sagt, dass Maria ihren Sohn in Windeln wickelte und in „he phatne“ (eine Vertiefung im Höhlen- bzw. Stallboden, aus der die Tiere ihr Futter fraßen) legte. Das deutsche Wort „Krippe“ stammt aus dem indogermanischen und meinte zunächst einen geflochtenen Futtertrog/Korb. Bereits sehr frühe Darstellungen zeigen das Jesuskind in einer geflochtenen Krippe. Man geht davon aus, dass Papst Liberius Mitte des 4. Jahrhunderts eine Basilika mit einer Krippenkapelle errichten ließ. 420 erbaute man an dieser Stelle S. Maria Maggiore, wo man Holzstücke aufbewahrte, die angeblich von der Krippe Jesu stammen sollten. Wahrscheinlich ist an dieser Stelle in den Weihnachtstagen auch die erste dreidimensionale Krippe gestanden. Seit jener Zeit ist es in S. Maria Maggiore üblich, die Geburt Jesu Christi in Form einer Krippe mit einem in Windeln gewickelten Kind zu zeigen. Daraus entwickelte sich der Brauch, als Nachbildung der Geburtsszene Christi neben dem Altar eine Krippe aufzustellen.
Die Idee zur ersten Weihnachtskrippe stammt vom Heiligen Franz von Assisi, der 1223 in Greccio (Italien) eine Krippenfeier mit lebenden Tieren abhielt. Europaweite Verbreitung in Katholischen Kirchen fand die Weihnachtskrippe ab dem 16. Jahrhundert durch die Jesuiten, deren erste Krippe um 1562 in einem Kloster in Prag nachweisbar ist. In Kärnten sind erste Kirchenkrippen seit Mitte des 17. Jahrhundert, wenn auch meist ohne weitere Details, belegt.

Die Figuren in der Krippe. Ein fester Figurenkanon ist bereits seit dem Jahr 1350 nachweisbar. Die Darstellung in Krippen hat sich zu Beginn auf das in der Krippe liegende, meist in Windeln gewickelte und auf Heu oder Stroh gebettete Jesuskind, dessen Eltern Maria und Josef, Ochs und Esel beschränkt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts kamen immer mehr Figuren wie die Heiligen Drei Könige oder Hirten mit Schafen hinzu, und die Stallungen wurden mit einem Kometen und einem Verkündigungsengel versehen. Außerdem änderte sich im Laufe der Zeit auch die Darstellung der Krippenlandschaften und wurde den regionalen Gegebenheiten angepasst.