22. November, Gedenktag der hl. Cäcilia, Patronin der Kirchenmusik: Mehr als 200 Kirchen-, Kinder- und Jugendchöre mit rund 3.300 SängerInnen sowie rund 180 OrganistInnen in Kärnten
Hl. Messen zu Ehren der hl. Cäcilia in Kärntner Pfarren
Klagenfurt, 19. 11. 24 (pgk). Am Freitag, dem 22. November, gedenkt die Katholische Kirche der hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik. In Kärnten ist dieser Heiligen eine Kirche geweiht, nämlich in der Pfarre Althofen die Untermarkter Filial- und ehemalige Bürgerspitalskirche „Hl. Cäcilia“. Die Patronin der Kirchenmusik ist in der Diözese Gurk auch Namensgeberin für die „Cäcilien-Medaille“, die vom Diözesanbischof an ehrenamtliche Kirchenmusikerinnen und -musiker für ihre Verdienste verliehen wird.
Vielfalt der Kirchenmusik. Christliche Kirchenmusik stellt in ihrer Vielfalt einen besonderen Schatz dar, reicht doch die Spannweite vom Gregorianischen Choral, über klassische Literatur mit bedeutenden Chor- und Orchestermessen bis hin zu Gospel, Pop und Rock, Taizé-Gesang oder modernen Worship-Songs. Für Christoph Mühlthaler, Kirchenmusikreferent der Diözese Gurk, ist geistliche Musik nicht nur fixer Bestandteil der Liturgie, „sondern vor allem auch die erfüllende Möglichkeit, auszudrücken, was sich in Worten alleine nicht sagen lässt“. Musik sei, so der Kirchenmusikreferent, „ein Sinnbild des Lebens; Sie erklingt bei aktiver Ausführung nur, solange ihr Atem eingehaucht wird und verhilft uns dazu, im Hier und Jetzt anzukommen und gleichzeitig die Seele schwingen zu lassen“.
Kirchenmusik in Kärntner Pfarren. In den 336 Kärntner Pfarren sorgen 142 Kirchenchöre mit rund 2.400 SängerInnen, 75 Kinder- und Jugendchöre mit rund 900 Mitgliedern, 174 KantorInnen und 178 OrganistInnen für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste jeden Sonn- und Feiertag. Dazu kommen die Beiträge von Singgemeinschaften, Musikkapellen, Volks- und Musikschulen und vielen Einzelpersonen, die sich musikalisch bei den Gottesdiensten engagieren.
Orgel – Königin der Instrumente.
In der Diözese Gurk gibt es rund 500 Orgeln, die zum größten Teil auch bespielt werden (siehe dazu auch: Broschüre „Kirchenorgeln in Kärnten, Slowenien und Friaul“).
Die größte Orgel Kärntens ist mit 57 Registern auf drei Manualen und Pedal jene der tschechischen Orgelbaufirma Rieger-Kloss in der Klagenfurter Stadthauptpfarrkirche St. Egid. Die ca. 4.000 Pfeifen dieser Orgel reichen in ihrer Größe von wenigen Millimetern bis zu einer Höhe von 4,80 Metern.
Die wahrscheinlich älteste erhaltene Orgel Kärntens (1. Hälfte 17. Jh.) befindet sich in der Filialkirche Maria Dorn in Eisenkappel/Železna kapla. Dieses Instrument ist in Kärnten auch wegen der außergewöhnlichen bunten Gestaltung des Gehäuses einzigartig. Zu den jüngsten Orgeln im Lande zählt die Marienorgel (2016) im Klagenfurter Dom aus der Werkstätte der österreichischen Rieger Orgelbau GmbH in Schwarzach. Mit ihren 35 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal, gehört diese Marienorgel zu den größeren Instrumenten der Orgellandschaft Kärntens. Die Klagenfurter Domkirche beherbergt außerdem die im Jahr 1986 geweihte Domorgel, die mit ihren 45 Registern auf drei Manualen und Pedal zu einem der Meisterwerke der Schweizer Orgelbaufirma Mathis zählt. Mit dem seit mehr als 160 Jahren bestehenden Domchor und dem Festival „Musica Sacra“ kommt dem Klagenfurter Dom als Kathedralkirche des Bischofs weitere besondere Bedeutung im Bereich der Kirchenmusik zu.
Auf eine Besonderheit in der Orgellandschaft Kärntens trifft man in der Stiftskirche Ossiach, verfügt diese doch als eine der wenigen Kirchen Kärntens gleich über drei „Königinnen der Instrumente“: die große Barockorgel von Franz Knoller (1692), die Wilhelm-Backhaus-Gedächtnis-Orgel der Schweizer Firma Metzler (1970/71) und das 2022 restaurierte und spielfähig gemachte Orgelpositiv von Franz Knoller aus dem 17./18. Jahrhundert.
Cäcilienmessen in Kärntner Pfarren.
Rund um den Gedenktag der hl. Cäcilia werden in einigen Kärntner Pfarren so genannte „Cäcilienmessen“ gefeiert (siehe Auswahl):
In der Klagenfurter Domkirche bringt die Dommusik Klagenfurt am Christkönigssonntag, dem 24. November, beim Cäcilien-Gottesdienst um 10 Uhr die „Missa brevis“ von Zoltán Kodály zur Aufführung.
Die Pfarre Althofen lädt am Freitag, dem 22. November, um 18.30 Uhr in die einzige Kirche Kärntens, die der hl. Cäcilia geweiht ist, nämlich der Untermarkter Filial- und ehemaligen Bürgerspitalskirche, zum Patroziniumsgottesdienst ein. Musikalisch gestaltet wird die hl. Messe von Familie Hribar-Süßenbacher.
Ebenfalls am 22. November findet im Pfarrsaal der Pfarre St. Leonhard im Lavanttal um 15 Uhr ein Workshop unter dem Motto „Kirche macht Musik“ für Kinder, Jugendliche und Erwachsene statt. Kirchenmusikerin Maria Suntinger wird dabei u. a. Einblicke in die Grundlagen der Kirchenmusik und in die Interpretation von liturgischen Gesängen geben und mit den TeilnehmerInnen Lieder einstudieren. Diese kommen beim abschließenden Gottesdienst um 18 Uhr in der Leonhardikirche zur Aufführung. Auch die hl. Messe am Christkönigsonntag, dem 24. November, steht in der Pfarre St. Leonhard im Lavanttal im Zeichen der Patronin der Kirchenmusik. Musikalisch gestaltet wird der Gottedienst vom Kirchenchor Bad St. Leonhard. Nach der hl. Messe lädt die Pfarre zur Cäcilienfeier. Die Pfarre Liesing im Lesachtal lädt am 24, November um 8.30 Uhr zur hl. Messe, bei der auch der hl. Cäcilia in besonderer Weise gedacht wird. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom Kirchenchor und der Trachtenkapelle Liesing. In der Pfarre Kappel am Krappfeld wird der hl. Cäcilia ebenfalls am Christkönigsonntag beim Gottesdienst um 8.30 Uhr gedacht. Die Pfarre St. Georgen am Längsee lädt am Christkönigsonntag um 10.30 Uhr zur „Cäcilia-Messe“, die musikalisch von der Sängerrunde St. Georgen/Längsee gestaltet wird. Weitere Gottesdienste zu Ehren der hl. Cäcilia werden u. a. in den Pfarren Schwabegg/Žvabek (22. November, 17.30 Uhr), Reichenfels (24. November, 9.30 Uhr), Irschen (24. November, 10 Uhr; musikalische Gestaltung: Trachtenkapelle Irschen) und Theißenegg (24. November, 10.30 Uhr) gefeiert.
Die hl. Cäcilia wird in der römischen Kirche seit der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts als Märtyrerin verehrt. Zuverlässige Daten über ihr Leben und Martyrium fehlen. Die Legende besagt, dass die adelige Römerin Cäcilia ihren Verlobten Valerian und dessen Bruder Tiburtius zum Christentum bekehrt habe. Alle drei wurden in Folge enthauptet. Der Zeitpunkt ihres Todes ist unklar, wird aber ins 3. Jahrhundert datiert. Cäcilia wurde in der Calixtus-Katakombe in Rom bestattet. 821 ließ Papst Paschalis die Gebeine Cäcilias in die Basilika in Trastevere übertragen. Im Boden der Kirche befindet sich die Inschrift „Cäcilia“ aus dem 4. oder 5. Jahrhundert. Seit dem 15. Jahrhundert wird Cäcilia als Patronin der Musik, insbesondere der Kirchenmusik, verehrt. Dargestellt wird die Heilige meist mit einer Orgel.