Organisation

Diözesanbischof

Vollversammlung der österreichischen Bischöfe in Pannonhalma eröffnet

Bischofskonferenz befasst sich u.a. mit Synodalem Prozess und politischer Lage nach der Regierungsbildung

Pannonhalma, 18.03.2025 (KAP) Mit einem Gottesdienst in der ungarischen Basilika Pannonhalma ist am Montagabend die Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz eröffnet worden. Bis Donnerstag dauern unter dem Vorsitz von Erzbischof Franz Lackner die Beratungen des heimischen Episkopats, der erstmals in der Benediktiner-Erzabtei Ungarns tagt. Vorsteher der Messe war Erzabt Cirill Hortobágyi, der auch predigte. Noch vor Beginn der Tagung in Pannonhalma hatte am Montagnachmittag ein Treffen der österreichischen Bischöfe mit dem Vorsitzenden der Ungarischen Bischofskonferenz, Bischof András Veres, in Györ (Raab) stattgefunden.

In der Predigt ging Erzabt Hortobágyi auf unterschiedliche Auffassungen von Kirche ein, die gegenwärtig die Gläubigen und auch die Kirchenleitung bewegten. So habe Papst Franziskus den Begriff einer "Kirche im Aufbruch" geprägt, die sich erneuert und evangelisiert. Daneben und auch im Widerspruch dazu gebe es die "Kirche der Tradition", die sich wie eine "Bastion" gegen Veränderungen und Trends verteidige.

"Bei uns in Ungarn ist beides vorhanden", konstatierte der Erzabt und führte weiter aus: "Die meisten interessieren sich aber für beides nicht und haben auch keinen Durst nach Christus." Wieder andere würde die Kirche nur nach ihrem politischen Einfluss oder nach der Zahl der Gottesdienstbesucher oder der renovierten Kirchengebäude bemessen. Der Erzabt warnte in diesem Zusammenhang davor, sich als Kirche "von Zahlen terrorisieren zu lassen".

Vor diesem Hintergrund plädierte Hortobágyi für eine recht verstandene "Reform im Sinn einer Zurückformung der Kirche auf Christus hin, der Inhalt und zugleich Strategie der Evangelisierung ist". Der Erzabt, der als Territorialabt automatisch der Ungarischen Bischofskonferenz angehört, resümierend: "Die Kirche muss wieder ihre Kernkompetenz und Mission wiederentdecken: das Evangelium vorzuleben und den Menschen zu dienen."

Synodaler Prozess

Auf der Tagesordnung der Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz steht unter anderem die Weiterarbeit am Synodalen Prozess. Am Wochenende hatte der Vatikan dazu nähere Informationen bekannt gegeben. So soll am Ende des weltweiten Prozesses im Oktober 2028 eine "Kirchliche Versammlung" im Vatikan stattfinden. Ein Fixpunkt der Bischöfe ist auch der Austausch über die aktuelle gesellschaftliche und kirchliche Situation, insbesondere nach der Regierungsbildung.

Liturgischer Höhepunkt der Vollversammlung ist eine feierliche Messe zum Hochfest des hl. Josef am Mittwoch, 19. März, um 18 Uhr, in der Klosterkirche der Erzabtei. Der Gurker Diözesanbischof Josef Marketz wird der Eucharistiefeier vorstehen und auch predigen.