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Diözesanbischof

Lichter der Hoffnung

Adventhirtenbrief 2024 von Bischof Dr. Josef Marketz

Bischof Josef Marketz (Foto: Pressestelle/Fessl)
Bischof Josef Marketz (Foto: Pressestelle/Fessl)

Liebe Schwestern und Brüder!

In den Kirchen und auch in vielen Häusern wird in diesen Tagen die erste Kerze am Adventkranz entzündet. In der dunkelsten Zeit des Jahres folgen wir auf diese Art der Spur des Lichts, das in seiner Fülle zu Weihnachten erstrahlt. Doch woher kommt es und damit die Gewissheit, dass die Dunkelheit nicht das letzte Wort hat? Wir Christen glauben, dass dieses Licht Christus ist, der für uns und mit uns die Nacht des Todes ausgehalten hat, um uns zum ewigen Leben zu führen. Dieses Leben beginnt, wo sich Menschen ohne Vorbehalt der Liebe Gottes anvertrauen. Glaubende sind Lichter der Hoffnung, ein Heilmittel für die Welt, die von Egoismus und Zwietracht zerrüttet ist.

In diesem Sinne versteht sich auch unsere diesjährige Adventaktion „Du bist Licht.“ Sie ist eine Einladung, das Gute in unseren Beziehungen zu pflegen, einander Gutes zuzusagen, in den Familien, in der Arbeit, in der Nachbarschaft und dankbar zu sein für jede Form des Lichtes, das jemand in unser Leben bringt. Seien wir selbst Lichtbringer, wo Menschen verängstigt und vereinsamt sind. Es ist also eine Einladung, sich gemeinsam auf einen Weg der Hoffnung zu machen.

„Pilger der Hoffnung“ ist auch das Motto für das Heilige Jahr 2025. Es stellt uns vor Augen, dass wir gemeinsam auf dem Weg durch die Zeiten sind. Als Christinnen und Christen sind wir auf dem Weg, weil uns eine gemeinsame, große Hoffnung verbindet. Wir taumeln als Kirche nicht ziellos durch die Geschichte. Gerade im Advent werden uns hoffnungsvolle Bilder auf den Weg gegeben: von Menschen, die ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden; einem jungen, zarten Spross, der aus einem toten Baumstumpf sprießt oder der Wüste, die zu blühen beginnt. Umso drängender ist die Frage: Trauen wir Gott das Große überhaupt noch zu? Was erwarten wir uns von ihm, wenn wir täglich beten: Dein Reich komme? Prägt der Glaube an das ewige Leben tatsächlich die Art, wie wir unseren Alltag gestalten? Kann er uns vor lähmender Resignation bewahren?

Die Geschichte lehrt uns, dass es Menschen der Hoffnung waren, die in Krisen und Zeiten der Veränderung zum Salz der Erde und Licht der Welt geworden sind. „Hoffnung wird nämlich aus Liebe geboren und gründet sich auf die Liebe, die aus dem am Kreuz durchbohrten Christus fließt“, schreibt Papst Franziskus.

Bauen Sie mit an Ihrer Pfarrgemeinde und der Kirche in unserem Land, dass Sie für die Menschen zum Zeichen der Hoffnung wird! Bringen Sie Ihre Talente und Charismen ein! Freuen Sie sich auch über das Gute, das andere vollbringen!

Der Segen Gottes begleite Sie in den kommenden Wochen im Zugehen auf das Weihnachtsfest.

+ Josef Marketz
Diözesanbischof

Klagenfurt a. W., am 1. Adventsonntag, 1. Dezember 2024