200. Jahrestag der Priesterweihe von Bischof Slomšek in Klagenfurt: Bischof Marketz würdigt seligen Bischof Slomšek als „Förderer der geistlichen, kulturellen und sprachlichen Bildung“
Sieben Bischöfe aus Slowenien bei Gottesdienst im Klagenfurter Dom
Klagenfurt, 23. 9. 24 (pgk). Auf die „nachhaltige Bedeutung des segensreichen, grenzüberschreitenden Wirkens“ von Bischof Anton Martin Slomšek, der am 8. September 1824 in Klagenfurt zum Priester geweiht wurde, hat Diözesanbischof Dr. Josef Marketz gestern beim Gottesdienst anlässlich des 200. Jahrestages der Priesterweihe von Bischof Slomšek im Klagenfurter Dom hingewiesen. Die hl. Messe in slowenischer Sprache am sogenannten Slomšek-Sonntag feierte der Kärntner Bischof gemeinsam mit sieben Bischöfen aus Slowenien, nämlich dem Vorsitzenden der slowenischen Bischofskonferenz, Bischof Msgr. Dr. Andrej Saje (Novo Mesto), Erzbischof und Metropolit Msgr. Mag. Alojzij Cvikl SJ (Maribor), Erzbischof und Metropolit Msgr. Stanislav Zore OFM (Ljubljana), Bischof Msgr. Dr. Peter Štumpf SDB (Murska Sobota), Bischof Msgr. Dr. Maksimilijan Matjaž (Celje), Altbischof Msgr. Dr. Stanislav Lipovšek (Celje) und Altbischof Msgr. Dr. Marjan Turnšek (Maribor), sowie mit Generalvikar Msgr. Slavko Rebec in Vertretung von Bischof Msgr. Dr. Jurij Bizjak (Koper) im Beisein zahlreicher Pilgergruppen aus Kärnten und Slowenien.
Der selige Bischof Slomšek habe, so Bischof Marketz, „getragen von der Liebe Gottes die Menschen auf vielfältige Weise begleitet und ermutigt, aus dem Glauben und der Kultur Lebenskraft zu schöpfen, die Freude am Lernen zu entdecken, die eigenen Talente zu entfalten und in die Tat umzusetzen“. Dabei sei es Bischof Slomšek vor allem darum gegangen, die Menschen in ihrer je eigenen Persönlichkeit zu bestärken, das Vertraute zu achten und offen zu bleiben für das Unbekannte. Es sei Slomšek auch stets wichtig gewesen, betonte Bischof Marketz, „die Nächsten wahrzunehmen und bereit zu sein, Gemeinschaft mitzugestalten“.
Slomšek habe als Priester und Bischof, wie auch als Schriftsteller, Pädagoge und Kulturschaffender die Kirche und die Gesellschaft maßgeblich mitgeprägt. Dabei sei ihm „die geistliche, kulturelle und sprachliche Bildung der Menschen ein großes Anliegen gewesen, und er hat die Achtung der Vielfalt der Sprachen sowie die Förderung der slowenischen Sprache aktiv unterstützt“. Darüber hinaus habe Slomšek „als Förderer der Volksmission, als Prediger und Herausgeber vieler religiöser, schulischer, literarischer und kultureller Bücher für alle Alters- und Bildungsschichten auch einen wesentlichen Teil zur Entwicklung der Diözese und der Gesellschaft beigetragen“. In diesem Zusammenhang würdigte der Kärntener Bischof Slomšeks Beitrag als Literat „zur Weiterentwicklung und Vereinheitlichung der slowenischen Schriftsprache“.
Bischof Anton Martin Slomšek wurde am 8. September 1824 im Dom zu Klagenfurt von Bischof Jakob Peregrin Paulitsch zum Priester geweiht. Nach einigen Kaplansjahren war er von 1829 bis 1838 als Spiritual im Priesterseminar in Klagenfurt tätig. Am 5. Juli 1846 wurde Slomšek vom Salzburger Kardinal Schwarzenberg im Dom zu Salzburg zum Bischof der Diözese Lavant mit Sitz in St. Andrä im Lavanttal geweiht. Slomšek prägte die Diözese nicht nur als Förderer der Volksmission und der geistlichen Berufe, als Mitbegründer der Hermagoras-Bruderschaft in Klagenfurt (1852), als Prediger und Herausgeber vieler religiöser, schulischer und kultureller Bücher, sondern vor allem auch durch die Übertragung des Bischofssitzes von St. Andrä nach Maribor im Jahr 1859. Am 24. September 1862 starb Anton Martin Slomšek. Am 19. September 1999 wurde er von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Seit 2006 erinnert eine Gedenktafel in der hinteren linken Seitenkapelle im Klagenfurter Dom an das Wirken von Bischof Slomšek.