Rektorat

Rektorat Klagenfurt-Christkönig

75 Jahre Christkönigskirche Klagenfurt

Der wunderschöne Innenraum der Christkönigskirche in Klagenfurt. (© Foto: Mag. Georg Schreier)
Der wunderschöne Innenraum der Christkönigskirche in Klagenfurt. (© Foto: Mag. Georg Schreier)

Vor 75 Jahren, am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens (8. Dezember 1932), wurde durch den Fürstbischof von Gurk, Dr. Adam Hefter, die feierliche Konsekration der Christkönigskirche als Priesterseminarkirche vorgenommen. Die Geschichte der Christkönigskirche ist mit jener des Diözesanhauses untrennbar verbunden. Die abwechslungsreiche und überaus spannende Vorgeschichte geht bis ins Jahr 1755 zurück, in welchem Siegmund III, Graf von Schrattenbach, als Erzbischof von Salzburg, daran dachte in Kärnten, das zu seiner Erzdiözese gehörte, ein Priesterhaus zu gründen….
Am 1. August 1930 erfolgte durch das Bundesministerium für Unterricht die endgültige Genehmigung des Baues des neuen Priesterseminars in Klagenfurt jedoch ohne „Kapelle“. Durch langwierige und sehr geschickte Verhandlungen gelang es Fürstbischof Dr. Adam Hefter im März 1931 auch die Genehmigung für den Ausbau der Seminarkirche als zentrale Bedeutung für das Priesterseminar zu erreichen. Für die Projektierung konnte der kunstsinnige Fürstbischof den Wiener Dombaumeister Hofrat Architekt Dr. Karl Holey gewinnen, welcher die Pläne und Kostenvoranschläge ausarbeitete und auch die Detailpläne zeichnete. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte am 23.8.1931.

Die Inneneinrichtung der Seminarkirche und des Priesterseminars wurde in den Jahren 1931 und 1932 durch Sammlungen sowie durch eine kirchlich auferlegte Seminarsteuer (5 % des Einkommens) der Kärntner Geistlichen finanziert. Fürstbischof Dr. Adam Hefter hat dem Bau dieser Kirche seine besondere Aufmerksamkeit geschenkt und die Gestaltung in engster Zusammenarbeit mit dem Baukünstler sowie den Bildhauern und Malern immer wieder beraten und so ein Werk kirchlicher Bauschöpfung entstehen lassen, das durch die Abgestimmtheit und Vollkommenheit der Maße eine edle Schönheit der Kirche verleiht. Die drei glasgemalten Portalfrontfenster von Prof. Heinrich Tahedl (1907 – 1985), die ursprünglich an der Westfront der Kirche waren und im zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurden, sind mit Hilfe der Tochter des Künstlers - der in Kanada arbeitenden Glasmalerin Ernestine Tahedl - 1990/91 renoviert und in den 8 Meter hohen schlanken Fenstern der südlichen Längsfront der Kirche eingebaut worden. Diese Glasfenster gehören mit ihrer Sequenz von figuraler Gestaltung und Texten zu den Raritäten der Zwischenkriegszeit. Der Hochaltar stammt aus der aufgelassenen Bürgerspitalskirche in St. Veit/Glan und ist eines der besten Werke der barocken Kärntner Altarbaukunst (1672). Er steht auf einem Altaraufsatz aus Sittersdorf. Das Hauptbild zeigt den Christkönigsgedanken mit dem triumphierenden Christus am Kreuz und der hl. Dreifaltigkeit. Das obere Altarbild ist ein Werk des akademischen Malers Hans Fischer (Wien) und zeigt die Königskrone Christi ruhend auf dem Buch mit den sieben Siegeln in einer Strahlengloriole. Die eindrucksvollen künstlerischen Werke wie der vom Bildhauer Wilhelm Bormann (Wien) in Messing getriebene Tabernakel sowie seine Seitenaltäre (Altar der Kärntner Heiligen, Evangelistenaltar, Altar der hl. Hemma und der wunderschöne Marienaltar), die in kleinen Relieftafeln aus gebranntem Ton dargestellten Kreuzwegstationen (Entwurf akad. Bildhauer Kirsch), die Sofittenmalereien an der Tragkonstruktion der Decke wurden im Jahre 2004 ergänzt durch den neuen Volksaltar des vielfach ausgezeichneten Künstlers Matthias Kralj. Der schwere Stein – eine Serpentinplatte aus Osttirol („Tauerngrün“) ruht auf zylindrisch metallenen Füßen, die mit getriebenem Messing – das sich im Tabernakel wieder findet - verkleidet sind. Im März 1981 konnte die Christkönigskirche eine klangschöne 27-registrige Orgel auf Basis einer Leibrente erwerben. Bis 1984 wurde der Hochaltar in der österlichen Zeit durch das wunderschöne Millstätter Fastentuch von Oswald Kreusel (1593) verhängt. Da dieses nach nur 32 Jahren an seinen ursprünglichen Bestimmungsort zurückkehrte, hängt nun in der Fastenzeit in der Altarnische das Fastentuch Maria am Bichl, das aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt und die ikonographische Besonderheit der Szene des Ganges Jesu durch den Bach Kidron (Joh 18,1) beinhaltet. Ursprünglich sollte die Kirche dem Hl. Johannes (Fest Johannes Enthauptung 29.8.) geweiht werden – in den Seitenteilen des Hochaltars sind die lebensgroßen Statuen des hl. Johannes des Täufers sowie des hl. Johannes Evangelista. Da es zu Bauverzögerungen kam und die Einweihung nicht im August, sondern erst 8. Dezember 1932 möglich war, wurde im feierlichen Pontifikalamt die Priesterseminarkirche Christus dem König geweiht. Das Christkönigsfest ist relativ jung. Es wurde im Heiligen Jahr 1925 zur 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa 325 von Papst Pius XI in seiner Enzyklika Quas Primas vom 11. Dezember 1925 eingesetzt und betont die wahre Königsherrschaft Christi. Das Christkönigsfest hat ausgesprochenen Bekenntnischarakter und wird nach der Liturgiereform des II. Vatikanums am letzten Sonntag im Kirchenjahr gefeiert. 75 Jahre sind ein Stück Zeitgeschichte und auch Glaubensgeschichte. Ab 1945 bis zum Bau der Hermagoraskapelle (1975) fanden in der Christkönigskirche auch Gottesdienste in slowenischer Sprache statt.

Die Christkönigskirche war vermutlich die erste Kirche Klagenfurts, in welcher Mädchen zu ministrieren begannen (November 1979). Aufgrund des Auszuges des katholischen Schülerinnenheimes aus dem Diözesanhaus (1994), wird seit September 2000 nur mehr ein Gottesdienst (10:00 Uhr) an Sonn- und Feiertagen abgehalten. Die pastorale Arbeit an der Christkönigskirche hat seit dem 1. September 1968 unser allseits verehrter und hochgeschätzter Dr. Karl Matthäus Woschitz inne. Sonntag für Sonntag gelingt es ihm die kleine Sprengelgemeinde Christkönig als ein Stück der Weltkirche immer neu zu den Quellen des Glaubens, zum Evangelium und zu den hl. Sakramenten zu rufen und durch seine christliche Verkündigung Antworten auf die vielen bewegenden Grundfragen des Lebens in all ihren Variationen zu geben und die Sehnsucht nach dem wahren, nach dem „unermesslichen Leben“ zu wecken. Desiderium sinus cordis ! Selbst in der Zeit als Institutsvorstand des Institutes für Religionswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität in Graz (1984 – 2005) ist der weltbekannte Bibelwissenschafter und Autor – Prälat Prof. Woschitz - als Kirchenrektor und als Seelsorger treu zu seiner Gemeinde am Lendkanal gestanden.

DANKSAGUNG

Cor ad cor loquitur - namens der Pfarrgemeinde Christkönig sage ich Dir, lieber Karl Matthäus Woschitz, aus ganzem Herzen Dank für Deine nun fast schon 40jährige Treue und Deine vielen Denkanstöße und geistigen Vertiefungen, die immer wieder zeigen, dass auch im täglichen Leben der Einklang von Exegese und Dogmatik möglich ist.

Ein herzlicher Dank gilt auch allen aktiven und ehemaligen Pfarrgemeinderatsmitgliedern und sonstigen Gönnern und Wohlgesinnten der Christkönigskirche für ihre zahlreichen und unermüdlichen kirchlichen, verwaltungsmäßigen und auch musikalischen Engagements im Sinne der Kirche und Pfarrgemeinde. Diese Engagements zeigen sich u.a. in den Investitionen der letzten Jahre wie z.B. die Innenrestaurierung der Kirche, die neue Lautsprecheranlage, die Hinweistafeln „Christkönigskirche“ in der Koschatstraße, die Schautafel bei der Einfahrt Jergitschstraße, die Neugestaltung des Ambos für den Wortgottesdienst, die Weihwasserschale beim Eingang sowie diverse Instandhaltungen.


EINLADUNG

Zum Schluss sei an jedermann – ob nah, ob fern – die allerherzlichste Einladung ausgesprochen, an den beiden Festgottesdiensten – dem Christkönigsfest am 25. November 2007 und dem 75. Jahr Jubiläum am 8. Dezember 2007 (Beginn jeweils um 10:00 Uhr) die Eucharistie mit fröhlichem Herzen mit uns zu feiern.


Vivat Christus Rex