Pfarre

St. Andrä im Lavanttal

Loretokirche St. Andrä zur Basilika erhoben

Papst Franziskus verleiht der Loretokirche den Titel Basilika

Basilika Loreto (© Foto: Gerfried Sitar)
Basilika Loreto (© Foto: Gerfried Sitar)

Papst Franziskus hat mit Dekret vom 21. Juli 2014 die Wallfahrtskirche Maria Loreto in der ehemaligen Bischofstadt St. Andrä zur "Basilica minor" erhoben. Dieser päpstliche Ehrentitel wird herausragenden Kirchen mit überregionaler Bedeutung verliehen und ist eine Auszeichnung, die bislang nur ca. 1600 Kirchen weltweit zuerkannt wurde.

Die Kirche ist künftig berechtigt, am Eingang das päpstliche Wappen und verschiedene andere Insignien zu führen, die diese Stellung unterstreichen. Gleichzeitig ist damit die Verpflichtung verbunden, ein besonderes Zentrum für die Feier der Liturgie und die Verbreitung des Glaubens zu sein. In Österreich sind 31 Kirchen mit diesen Titel ausgezeichnet – darunter die Basilika Maria Zell. Der Erhebung geht ein strenges Verfahren voraus, bei dem eine Reihe von Kriterien geprüft werden. Schließlich muss der Antrag den einstimmigen Beschluss der zuständigen Bischofskonferenz erreichen. Anschließend wird durch die Kongregation für den Gottesdienst ein umfangreicher Fragebogen erhoben, der schließlich zur finalen Prüfung herangezogen wird. Erst wenn alle Voraussetzungen – darunter die herausragende Bedeutung des Gotteshauses, die Stellung als Wallfahrtsort oder geistliches Zentrum von überregionaler Strahlkraft und üblicherweise auch eine bestimmte Größe – erfüllt sind, wird das entsprechende Dekret erlassen.

Die Ursprünge der frischgebackenen Basilica reichen in das Jahr 1647 zurück. Der St. Andräer Bischof Albert von Priamis ließ um eine „Loretomadonna“ eine Kapelle errichten, die schon zu Beginn viele Wallfahrer anzog. Die Wunderberichte mehrten sich, sodass Fürstbischof Caspar von Stadion zwischen 1683 und 1687 die mächtige Barockkirche erbauen ließ, die heute noch zu den größten Sakralbauten Kärntens zählt.

In den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts wurde die Wallfahrt durch Kaiser Josef II. verboten und kam nahezu zum Erliegen. Erst nach und nach erholte sie sich wieder und noch in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zählte man jährlich an die 100.000 Pilger. Nach der Verlegung des Bistums 1859 nach Maribor / Marburg übernahmen die Jesuiten die Betreuung der Kirche, ehe sie 1960 durch die Diözese übernommen wurde und seither von der Pfarre als Rektoratskirche betreut wird. Nach der umfassenden Generalsanierung 2012-2014 wurde das Gotteshaus im Mai diesen Jahres  durch den Apostolischen Nuntius in Österreich, Dr. Stephan Peter Zurbriggen, wieder eröffnet.