Kärntner Ordenstag
Im Kloster Wernberg trafen einander am 5. Oktober an die 90 Ordensfrauen und –männer, die in Kärnten wirken. Spannend war das Thema und vielversprechend der Referent. Es ging um die Weihe, die wir alle in der Taufe empfangen haben und was dies für unser Leben bedeutet und bedeuten könnte. P. Elmar Mitterstieler SJ hatte bereits 2011 sein Buch über das Thema „Gleichheit, Würde und Priestertum aller in der Kirche“ veröffentlicht. Falsch verstanden könnte es darin um eine Degradierung der Priester gehen, um ein Gleichmachen aller Getauften. Vielmehr geht es P. Mitterstieler um die Erkenntnisse, die vor 50 Jahren (!) das II. Vatikanische Konzil in seinen Dokumenten verabschiedet hatte. Es geht um das gemeinsame Priestertum aller Getauften, nicht um ein allgemeines Priestertum. Streng biblisch sind die Grundlagen, die vorgelegt werden: Der 1. Petrusbrief 2,9 nennt die Gemeinde „eine königliche Priesterschaft“ und die Offenbarung des Johannes 1,5 ermutigt die Gemeinden indem er noch weiter geht und beteuert, dass Christus sie zu „einem Königtum von Priestern für Gott“ gemacht hat. Aber was heißt das für unser (alltägliches) Leben?
Leben aus diesem „Quellsakrament“ heißt dann: Aneinander Freude haben, die Gaben des/der anderen teilen; im freien Zugang zu Gott fürbittend für einander da sein; mich selber als Gabe Gott anbieten; einander vergeben; die mich befreiende und froh machende Botschaft verkünden; u.v.m. Das ist in jeder Altersstufe möglich und in der kleinsten Gemeinschaft. Dies ist eine beglückende lebensfüllende Aufgabe.
Sehr angeregt war der Austausch untereinander – auch kontrovers. In der Eucharistie am Schluss waren wir eingeladen, die Weihe, die und in der Taufe zuteil geworden war, bewusst zu erneuern.