Im Gedenkjahr 500 Jahre Reformation machten wir eine Pilgerwanderung auf einem Teil dieses Weges: Von Afritz nach Feld am See. 14 Schwestern gingen den ganzen Weg, andere einen Teil und Pater Siegfried OSB erwartete uns in der Kirche. Wir begannen in der Katholischen Kirche mit der „Litanei zu unserem Weggefährten Jesus Christus“. Entlang des Afritzersees ging es bergauf und bergab (Bibelschmuggler konnten nicht auf der Hauptstraße gehen!), dann wieder über saftige Wiesen. Steile Strecken eigneten sich für Nachdenkpausen, dann wieder konnten wir gemeinsam beten. Unser Anliegen war neben der Ökumene die Bitte um Berufung geistlicher Menschen zur Nachfolge Jesu. Vom Erlachwirt weg gingen die nicht so fitten Schwestern.

Sehr gastfreundlich wurden wir von Pfarrer Mag. Michael Guttner in der Evangelischen Kirche Feld am See aufgenommen. Bereits 6 Jahre nach dem Toleranzpatent durch Kaiser Josef II. wurde im Jahre 1787 mit dem Bau der Kirche begonnen. Neu für uns war, dass Josef II. bei den Protestanten fast wie ein Heiliger verehrt wird! Ein Deckengemälde in der Kirche erinnert an das denkwürdige Jahr, ab  dem die freie Religionsausübung gestattet war – und sich auch das Schmuggeln der Bibeln aufhörte.

Bei unserer ökumenischen Andacht erinnerten wir uns auch an das viele Leid, das Katholiken den protestantischen Glaubenden angetan hatten und dachten in Dankbarkeit an das jetzige Miteinander. Ein Pilgerlobpreis beschloss die Feier – aber wir blieben bei köstlichen (von den Schwestern mitgebrachten) Speisen und von Patres gestifteten Getränken beisammen. Die Evangelische Pfarrgemeinde sponserte uns Lutherbier und Lutherkekse.