Organisation

Referat für Schöpfungsverantwortung

Welt-Erschöpfungstag

22.08.2020 - Earth overshoot day

Welterschöpfung (© Foto: pixabay)
Welterschöpfung (© Foto: pixabay)

Am 22. August ist der diesjährige Welterschöpfungstag. Damit wurde die Gesamtleistung der Natur auf unserem Planeten im Jahr 2020 in knapp 8 Monaten aufgebraucht. Ab 23.08.2020 übersteigt der ökologische Fußabdruck der Menschheit die Biokapazität der Erde.

Erstmals Terminverschiebung durch Covid-19

Heuer kommt der Welterschöpfungstag etwa drei Wochen später als im vergangenen Jahr (29. Juli 2019). Erstmals seit 50 Jahren hat sich dieser Tag in die richtige Richtung, also gegen Jahresende hin, verschoben. "Grund zur Freude ist das trotzdem keiner. Denn von einer langfristigen Erholung des Planeten kann keine Rede sein“, warnt Michael Schwingshackl von der Plattform Footprint gemeinsam mit den Umweltschutzorganisationen Greenpeace, WWF Österreich und GLOBAL 2000. Flugzeugen blieben wegen der Covid-19 Pandemie am Boden. Der Autoverkehr ging einige Wochen stark zurück. Das führte dazu, dass die Luft spürbar besser war, es gab auf den Straßen mehr Platz zum Radfahren und Gehen.

Dass solche Änderungen auch langfristig und nachhaltig sein können, zeigt das Beispiel Paris. Dort plant die Stadtverwaltung mehr Platz für Menschen. 60.000 Parkplätze sollen wegfallen, insgesamt 650 Kilometer Radwege sollen entstehen.

Verstärkte Maßnahmen für eine klimaverträglichere Mobilität brauchen wir auch in Österreich. Es darf bei der Mobilität kein Zurück zu Vor-Covid-19 Zeiten geben. Der Preis für Mensch und Klima wäre viel zu hoch. Wir müssen jetzt in Klimaschutz investieren.

Auch wenn wir heuer etwas sparsamer mit den Ressourcen waren als in den Jahren zuvor, ist der Trend ist klar: Der Welterschöpfungstag rückt Jahr für Jahr weiter nach vorn, weil wir mehr und mehr jener Ressourcen verbrauchen, die nicht uns, sondern zukünftigen Generationen zustehen.

Der Earth Overshoot Day „Welterschöpfungstag“ ist in einer jährlichen Kampagne der Organisation Global Footprint Network ein bestimmter Tag des Jahres, an dem die menschliche Nachfrage an natürlichen Ressourcen die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen übersteigt. Das jeweilige Datum des Jahres wird berechnet, indem man den globalen ökologischen Fußabdruck (die menschliche Nachfrage an natürlichen Ressourcen innerhalb dieses Jahres) zur gesamten globalen Biokapazität (die Anzahl global generierter natürlichen Ressourcen innerhalb dieses Jahres) in ein rechnerisches Verhältnis setzt. Die Menschheit nimmt sich mehr von der Erde, als diese jährlich an natürlichen Ressourcen erneuern und an Treibhausgasen aufnehmen kann.

War im Jahr 2000 der Tag noch mit 01.11. datiert, so ist es jedes Jahr ein Signal, dass wir mehr Verantwortung für unsere Schöpfung übernehmen müssen.

In Österreich war der global faire Anteil am Planeten bereits am 15.04.2020 aufgebraucht. Würde die gesamte Menschheit so ressourcenintensiv leben wie Herr und Frau Österreicher, wären 3,5 Planeten von der Qualität der Erde erforderlich.

"Alles was wir ab dem Welterschöpfungstag verbrauchen, geht auf die Kosten der nächsten Generationen und schädigt die natürlichen Systeme der Erde“,

sagt Wolfgang Pekny von der Plattform Footprint und Mitinitiator des Lebensmanifests des Club of Rome.

"Wer vom Reden ins Tun kommen will, fängt am besten heute noch an, den ersten Schritt zu setzten. Jeder einzelne kann selbst seinen täglichen Beitrag leisten, um die „Erschöpfung“ zu verlangsamen und ist gefordert, andere zu motivieren",

so Nina Vasold vom Referat für Schöpfungsverantwortung.

Informationen & Anregungen gibt es nicht nur im Referat für Schöpfungsverantwortung, sondern sind mittlerweile Bestandteil vieler Organisationen und fast täglich in den Medien.